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Behandlungen für die Wirbelsäule
Interventionelle Schmerztherapie
Viele Patienten leiden trotz langjähriger konservativer und zum Teil operativer Therapie unter chronischen Rückenschmerzen und Schmerzen in den Beinen. Die Ursachen hierfür sind ebenso zahlreich wie komplex. So greifen eine gestörte Schmerzverarbeitung und -weiterleitung auf zellulärer Ebene, biomechanische Störungen (z. B. Bandscheibenvorfall), degenerative Veränderungen oder Operationsfolgen ineinander. Die interventionelle Schmerztherapie kann chronische Rückenschmerzen lindern, wo andere Behandlungen versagt haben.
Der nachfolgende Artikel will keine Selbstdiagnose unterstützen. Er soll Ihnen helfen, das Arztgespräch gut vorzubereiten. Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie Sie mit Rückenschmerzen bei sich selbst oder Angehörigen mithilfe Ihres Orthopäden verantwortlich und gesundheitsbewusst umgehen können.
Starke Verspannungen der Rückenmuskulatur können, je nach betroffener Muskelgruppe, zu Rückenschmerzen führen. Eine Muskelverspannung am Rücken kann aber auch in anderen Bereichen wie dem Nacken, der Schulter, den Armen, dem Kreuz, dem Becken, dem Steissbein und in den Beinen zu Schmerzen führen.
Starke Verspannungen der Rückenmuskulatur können, je nach betroffener Muskelgruppe, zu Rückenschmerzen führen. Eine Muskelverspannung am Rücken kann aber auch in anderen Bereichen wie dem Nacken, der Schulter oder den Armen zu Schmerzen führen.
Das Iliosakralgelenk kann durch Verschleiss Schmerzen verursachen. Durch die besondere Stellung des Iliosakralgelenks kann es zu Blockierungen kommen, die sehr schmerzhaft sein können. Das Iliosakralsyndrom kann aber meist ohne Operation behandelt werden.
Nur 3 bis 5 Prozent aller Rückenschmerzen sind tatsächlich auf einen Bandscheibenvorfall zurückzuführen. Somit ist der Bandscheibenvorfall oftmals nicht die Ursache für die Rückenschmerzen und könnte eine Fehldiagnose sein.
Der Hexenschuss bezeichnet akut auftretende starke Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Die Ischialgie bezeichnet Schmerzen, welche ins Bein ausstrahlen. Die Ischialgie wird oft mit dem Hexenschuss verwechselt.
Morbus Bechterew zählt zu den rheumatischen Erkrankungen. Es handelt sich um eine chronische Entzündung der Wirbelsäule.
Bei einer Osteoporose wird der Knochen porös. Dadurch entsteht eine höhere Bruchgefahr des Knochens. Durch den Knochenschwund kann es in den Wirbeln zu kleinsten Brüchen kommen, die zu einer Verformung der Wirbelsäule führen können.
Es gibt verschiedene Verschleisserscheinungen an der Wirbelsäule, die zu Schmerzen führen können. Dazu gehört u. a. die Spinalkanalstenose oder die Facettengelenkarthrose/Spondylarthrose.
Unfälle, osteoporotisch bedingte Brüche oder in seltenen Fällen Tumore oder Metastasen.
In den meisten Fällen haben Schmerzen im oberen, mittleren und unteren Rücken keine eindeutige Ursache, sind ungefährlich und klingen von selbst wieder ab. Nur selten werden sie durch eine ernsthafte Erkrankung wie z.B. einen Bandscheibenvorfall, Knochenbruch oder eine Infektion verursacht.
Die folgenden Beschwerden können Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein.
Die Ursachen von Nacken- und Rückenschmerzen können vielfältig sein. Der Rücken besteht aus unterschiedlichen Strukturen wie Knochen, Muskeln, Bändern, Sehnen, Gelenken, Nerven, Bandscheiben und der Wirbelsäule.
Jede dieser Strukturen kann durch Fehl- oder Falschbelastung, Gewalteinwirkung von aussen oder degenerative Veränderungen verletzt werden und Schmerzen verursachen. Da all diese Strukturen miteinander verbunden sind, kann der Schmerz teilweise auch auf andere Bereiche des Rückens ausstrahlen. Daher ist es unbedingt notwendig, die genaue Ursache des Schmerzes durch eine ausführliche Diagnose zu finden, um eine optimale Behandlung zu erzielen.
Häufig betroffen:
Bei stark schmerzhaften oder dauerhaften Beschwerden wie zum Beispiel Muskelverspannungen sollten Sie unbedingt einen Facharzt für Orthopädie aufsuchen. Für die Behandlung akuter, im Augenblick auftretender oder chronischer, dauerhaft auftretender Muskelverspannungen stehen dann sehr unterschiedliche Therapien zur Verfügung, die oft auch miteinander kombiniert werden.
Langfristig sollten Sie stets versuchen, die Ursachen der Muskelverspannungen zu bekämpfen. Insbesondere Sport und regelmäßiges Training sind unerlässlich.
Die wichtigste Grundlage ist das gemeinsame Gespräch. Fachleute nennen dieses auch Anamnese. Dabei möchten wir möglichst viel über Ihre Krankengeschichte und über Ihre Schmerzen erfahren.
Durch die offene und genaue Beantwortung dieser Fragen helfen Sie dabei, die richtige Diagnose zu finden. So können Sie so bald wie möglich die passende Behandlung erhalten.
Im nächsten Schritt findet eine körperliche Untersuchung statt. Dabei muss zunächst genau der Rücken angeschaut werden. Es wird dabei auf die Haltung und Form der Wirbelsäule geachtet und man tastet dann die Rückenmuskulatur nach schmerzhaften oder verspannten Stellen ab. Danach prüft man die Beweglichkeit der Wirbelsäule nach vorne, hinten und zu den Seiten und die Beckenregion. Mit einem besonderen Test kann zudem festgestellt werden, ob ein Nervendehnungsschmerz vorliegt.
Stellt man im Gespräch oder in der körperlichen Untersuchung sogenannte Warnhinweise (z. B. in die Beine ausstrahlende Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen, starke nächtliche Schmerzen, Langzeitbehandlung mit Kortison, Morgensteifigkeit, Besserung bei Bewegung, Verschlimmerung in Ruhe, Wirbelbruch bei Knochenschwund sog. Osteoporose), länger anhaltende Kreuzschmerzen (mehr als 12 Wochen)) fest, werden weitere Untersuchungen empfohlen, etwa Bildgebungen (Röntgen, MRT etc.) oder Laboruntersuchungen.
Wer mit Rückenschmerzen zum Arzt geht, bekommt je nach Art der Beschwerden auf Rezept verschiedene Leistungen verschrieben.
Krankengymnastik/Physiotherapie: Der Physiotherapeut stellt für den Patienten ein Übungsprogramm zusammen und zeigt ihm, worauf er bei der Durchführung achten muss. Gymnastik an Geräten (Krafttraining) kann nur vor Ort stattfinden. Übungen ohne Geräte sollen aber auch täglich zu Hause gemacht werden.
Manuelle Therapie/Chiropraktik: Hier versucht der Physiotherapeut / Manual-Mediziner durch Mobilisation oder Manipulation an Muskeln, Gelenken und Bindegewebe Funktionsstörungen mithilfe von Druck, Zug und Gegenzug, Dehnung und Entspannung zu beseitigen. Die Therapie sollte nur durch ausgebildete Mediziner oder geschulte Krankengymnasten durchgeführt werden.
Massage: Kneten, Drücken, Reiben, Streichen – all diese Bewegungen dienen der Lockerung der Muskulatur – insbesondere im Rücken und Nacken. Massagen können dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern, Stoffwechselvorgänge zu aktivieren, Verhärtungen zu lösen – und dadurch den Heilungsprozess zu fördern. Zur Vertiefung der Entspannung kann vor oder nach der Behandlung eine warme Moorpackung (Fango) aufgelegt werden.
Elektrotherapie: Hier werden bestimmte Muskelgruppen mit Strom gereizt, um die Durchblutung oder Kräftigung zu fördern, Schmerzen zu lindern oder Entzündungen zu behandeln.
Thermotherapie: Die Thermotherapie arbeitet entweder mit Wärme oder Kälte. Während die Kälte vor allem entzündliche oder verletzungsbedingte Schmerzen lindert, wird Wärme bei Hexenschuss, Arthrosen oder Muskelverspannungen oft als wohltuend empfunden.
Bewegungstherapie: Schulter-, Brust-, Hals-, Rumpf-, Becken- und Beinmuskulatur beeinflussen einander – eine Störung in einem Bereich hat Folgen für die anderen Muskelgruppen. So nützen beispielsweise starke Bauchmuskeln direkt dem Rücken, denn die Bauchmuskeln halten das Rückgrat von vorne fest. Bei einer geschwächten Bauchmuskulatur hängt die Wirbelsäule durch, das Becken kippt nach vorne. Bewegungstherapie setzt auf die Stärkung der Muskulatur.
Es gibt mehrere nicht-operative (konservative) Behandlungsmethoden für Wirbelsäulenschmerzen, die je nach Art und Ursache der Schmerzen variieren können.
Bei akuten Rückenschmerzen kann Physiotherapie helfen, diese zu reduzieren und ihre ursprüngliche Beweglichkeit und Belastbarkeit wieder herzustellen.
Physiotherapie kann ihnen zudem helfen, das Risiko erneuter Rückenschmerzen zu verringern.
Physiotherapeuten wenden dabei eine breite Palette von Therapien und Techniken an, um ihnen bei akuten Rückenschmerzen zu helfen oder sie bei der Prophylaxe von Rückenschmerzen zu unterstützen.
Physiotherapie ist ein wichtiger Baustein in einem wirkungsvollen Behandlungskonzept. Oft wird Physiotherapie mit Psychotherapie, Schmerztherapie oder Coaching zu Ernährung und Stressreduktion kombiniert.
Die Funktionsweise des Körpers ist sehr komplex, daher gilt: Je mehr beeinflussende Faktoren durch eine multidisziplinäre Therapie adressiert werden können, desto höher sind die Erfolgschancen für dauerhafte Schmerzfreiheit.
Bei etwa 90 % der Patienten mit unteren Rückenschmerzen ist die Ursache der Beschwerden unklar. Die Lendenwirbelsäule wird ständig belastet, wodurch die Faszien – Strukturen leicht verhärtet und zu Schmerzen führen können. Um den Tonus in den Faszien zu reduzieren, können verschiedene Taping-Anwendungen eingesetzt werden.
Eine Stosswelle ist eine akustische Druckwelle von extrem kurzer Dauer.
Durch technische Verfahren ist es möglich, die Stosswelle entweder gezielt (fokussiert) in die Tiefe des Gewebes laufen oder sie oberflächlich (radiär) ausbreiten zu lassen.
Die in das Gewebe eingebrachte Stosswelle setzt ihre Energie frei, wenn sie auf Gewebearten mit unterschiedlichem Widerstand / Dichte (z. B. Knochen-Weichgewebe; Kalk-Weichgewebe) trifft. Gewebearten mit ähnlichen akustischen Eigenschaften wie Wasser durchdringt die Stosswelle ohne schädigenden Einfluss (Haut, Muskulatur, Fett etc.).
Gerade die Therapie mit einer hochenergetischen fokussierten Stosswelle erfordert viel Erfahrung, damit das erwünschte Ergebnis gerade bei länger bestehenden Beschwerden erreicht werden kann.
Wir arbeiten ausschliesslich mit der hochenergetischen, fokussierten Stosswelle.
Hartnäckige und chronische Rückenschmerzen alleine sind kein Grund für ein operatives Vorgehen. Die Missachtung dieser Tatsache hat in der Vergangenheit zu so vielen Fehlschlägen von Operationen geführt, dass sich dafür sogar ein medizinischer Begriff eingebürgert hat: die sogennate Failed Back Surgery, die fehlgeschlagene Rückenoperation.
Operationen sind nur dann notwendig und Erfolg versprechend, wenn schwere Symptome auf nicht operative Behandlungen unzureichend ansprechen und die Beschwerden sich auf klar identifizierbare Ursachen zurückführen lassen, welche operativ zu beheben sind.
Ziel ist die Entlastung eingeengter Nerven, z. B. bei Einengung des Wirbelkanals (Spinalstenose). Zu diesem Zweck entfernt der Operateur*in Teile von Bändern und Wirbelbögen, gegebenenfalls auch krankhafte Knochenanbauten (Spondylophyten).
Die Operation beeinträchtigt die Stabilität der Wirbelsäule nur zu geringem Grade; das Gesamtgefüge bleibt erhalten.
Ein Grossteil der Patienten leidet trotz langjähriger konservativer und zum Teil operativer Therapie unter chronischen Rückenschmerzen (oder auch Schmerzen in den Beinen). Die Ursachen hierfür sind ebenso zahlreich wie komplex. So greifen beispielsweise eine gestörte Schmerzverarbeitung und -weiterleitung auf zellulärer Ebene, biomechanische Störungen (z. B. Bandscheibenvorfall), degenerative Veränderungen oder Operationsfolgen ineinander.
Die interventionelle Schmerztherapie kann akute und chronische Rückenschmerzen lindern, wo andere Behandlungen versagt haben.
Im Vordergrund steht die Sicherheit des Patienten. Eine gewissenhafte Planung und moderne technisch-apparative Massnahmen sorgen bei vollständiger Information für ein gutes medizinisches Ergebnis und hohe Zufriedenheit unserer Patienten. Die Menschlichkeit und fachliche Qualität sorgen für eine vertrauensvolle und respektvolle Zusammenarbeit. Menschen werden als Person mit Beschwerden wahrgenommen und individuell umfassend behandelt.
Die interventionelle Schmerztherapie wird bei uns ambulant an einem oder manchmal auch an mehreren Terminen durchgeführt.
In einem minimalinvasiven Eingriff unter Röntgen- oder Ultraschallkontrolle werden gezielt Medikamente an die betroffene Struktur (z. B. in die Facettengelenke, in den Spinalkanal oder an schmerzende Nervenwurzeln) gebracht. Diese sogenannte Infiltration erfolgt über eine kleine Nadel über die Haut. Wenn exakt die Struktur erreicht wird, die den Schmerz verursacht, kommt es zu einer Schmerzreduktion.
Hierbei möchte man einerseits der Ursache der Schmerz auf die Spur kommen («diagnostische Blockade»), andererseits können lokal Medikamente platziert werden, die ihre entzündungshemmende Wirkung direkt vor Ort entfalten, wie z. B. Kortison («therapeutische Blockade»).
Eine Schmerztherapie ist immer dann sinnvoll, wenn Betroffene durch den Schmerz starke Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität erfahren. Dies trifft auf fast alle chronischen Schmerzen zu. Eine frühzeitige Behandlung akuter Schmerzen kann dabei helfen, eine Chronifizierung zu verhindern.
Hier einige Beispiele der geläufigsten Krankheitsbilder
Dieses Behandlungskonzept erreicht sehr gute Ergebnisse bei stärksten akuten und chronischen Schmerzen, bei denen ambulante Therapiemassnahmen den gewünschten Erfolg nicht erzielen konnten.
Eine spezielle Nachsorge ist wegen der interventionellen Schmerztherapie nicht erforderlich.
Der Patient sollte sich in den abschliessenden Tagen körperlich etwas schonen. Die Ausübung eines Berufes mit überwiegend sitzender Tätigkeit ist bereits nach wenigen Tagen wieder möglich.
Generell sind die Risiken der interventionellen Schmerztherapie sehr gering und es treten äusserst selten Nebenwirkungen auf.
Wie alle Operationen (nur um ein Vielfaches geringer) birgt auch die Infiltration an der Wirbelsäule das Risiko von Infektionen, indem Krankheitserreger in die Einstichstelle getragen werden. Dies ist allerdings sehr selten, weit unter 1 zu 10.000. Des Weiteren sind allergische Reaktionen auf die applizierten Medikamente möglich. Ebenfalls kann es in sehr seltenen Fällen zu Verletzungen der Nerven oder Nervenwurzeln kommen. Dies äussert sich durch Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Taubheitsgefühlen in der Körperregion, die von den betroffenen Nerven versorgt werden.
Komplikationen können durch eine ausgiebige Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und körperliche Untersuchung reduziert werden. So sollte die Infiltration an der Wirbelsäule beispielsweise nicht durchgeführt werden, wenn der Patient durch bestimmte Erkrankungen oder Medikamente eine erhöhte Blutungsneigung aufweist.
Sie können uns als Arzt Ihre Patienten direkt und zügig über das Online-Formular zuweisen. Auch als Patient können Sie sich hier online für einen Termin bei uns anmelden.