Unter einer Meniskusläsion bzw. einem Meniskusriss versteht man eine Verletzung des Innen – oder Aussenmeniskus
Fachärzte für Orthopädie unterscheiden bei der Meniskusläsion zudem zwischen einem
leichten Meniskusschaden
fortgeschrittenen Meniskusschaden
Häufigkeit
Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
Fachärzte für Orthopädie machen verschiedene Ursachen für Meniskusschäden aus. Sie können durch einen Unfall, eine Überlastung oder durch Verschleiss auftreten.
Ein Meniskusriss ist eine typische Sportverletzung, die bei Fussballer und Tennisspielern sowie bei Skifahrern besonders häufig auftritt. Wenn Drehbewegungen plötzlich abgestoppt werden, wird das Knie besonders stark belastet, sodass es zu einer Meniskusläsion kommen kann.
Weitere Ursachen sind:
berufliche Tätigkeiten, die häufig auf den Knien ausgeführt werden
Fehlstellungen der Beine, z. B. O- und X-Beine
altersbedingte Verschleisserscheinungen (degenerativ bedingt)
direkte Gewalteinwirkung auf das Knie
Übergewicht
Bei der Meniskusläsion kann man zwischen einer einfachen Quetschung (Kontusion) und verschiedenen Rissformen unterscheiden.
Radiärriss: Der Radiärriss zieht vom Innenrand entlang des Meniskusradius nach aussen. Er wird auch als Lappenriss bezeichnet, wenn er nach einer Biegung parallel zum Innenrand verläuft.
Korbhenkelriss: Beim Korbhenkelriss verläuft die Risslinie längs durch den Meniskus – parallel zu der Hauptrichtung der Fasern. Eine Verbindung zum Innenrand besteht nicht. Das vordere und hintere Ende des Faserfragmentes hält Anschluss zum Rest des Meniskus. Der freie Rand kann jedoch in den Gelenkspalt einschlagen und dadurch Beschwerden verursachen.
Horizontalriss: Hier zeigt sich ein horizontaler Rissverlauf.
Der Meniskus liegt zwischen Ober- und Unterschenkel und fungiert als eine Art Stossdämpfer und Bremsklotz.
Bei dem mit dem Innenband und der Gelenkkapsel fest verwachsenen Innenmeniskus (Meniscus medialis) tritt ein Meniskusriss wesentlich häufiger auf als beim Aussenmeniskus (Meniscus lateralis). Männer sind doppelt so oft davon betroffen wie Frauen.
Bei einem akuten Meniskusriss verspürt der betroffene Patient plötzlich Schmerzen am Gelenkspalt, die vor allem beim Gehen auftreten. Ein Schnappen über dem Gelenkspalt ist möglich. Eine Einklemmung des Meniskus führt zur Gelenkblockade mit in der Regel aufgehobener Beuge- und Streckfähigkeit.
Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Orthopädie nun folgende Diagnostik anwenden:
körperliche Untersuchung und Meniskustest
Magnetresonanztomografie (MRT)
Röntgenuntersuchung
Ultraschall (Sonografie)
Meniskusschäden können vom Facharzt für Orthopädie konservativ oder operativ behandelt werden. Das wird je nach Art der Verletzung individuell entschieden.
Die konservative Behandlung erfolgt mit speziellen Gehhilfen, einer medikamentösen Schmerztherapie, Infiltration (mit einem Glucocorticoid, Hyaluronsäure oder Eigenblut) und einer Physiotherapie.
Beim operativen Vorgehen werden mit Hilfe der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) Schäden am Meniskus minimalinvasiv behandelt. Dabei führt der Orthopäde über einen kleinen Hautschnitt ein optisches Instrument (Arthroskopie) in das Kniegelenk ein und repariert den Meniskus. Je nach Schweregrad bieten sich zwei Verfahren an:
Meniskusnaht: Der Meniskus ist noch nicht so stark geschädigt und wird genäht.
Partielle Meniskektomie (Teilresketion): Ein Teil des verletzten Meniskus wird entfernt.
Um einer Meniskusläsion vorzubeugen, empfiehlt sich, manche Bewegungen nur selten auszuführen. Vermeiden Sie lange Tätigkeiten in der Hocke oder auf den Knien.
Wer Fussball oder Tennis spielt oder Ski fährt, sollte sich vorher nicht nur ausreichend aufwärmen, sondern zum Schutz auch spezielle Protektoren tragen.
Radfahren, Schwimmen und Aquagymnastik sind Sportarten, die besonders gelenkschonend sind und die Muskulatur stabilisieren.
Aus Sicht des Facharztes für Orthopädie sollten Sie Ihre Gelenke regelmäßig bewegen und sich nicht übertrieben schonen und bewusst auf Bewegung verzichten. Ansonsten kann Ihr Meniskus verschleissen.
Patienten mit Fehlstellungen der Beine oder Füsse wird empfohlen, spezielle Einlagen zu tragen und Übungen zu machen, um Meniskusschäden vorbeugen.
Die Prognose ist in der Regel gut. Wichtig ist, dass rechtzeitig mit der Behandlung (Therapie) der Meniskusläsion durch den Facharzt für Orthopädie begonnen wird. Ansonsten kann es zu Gelenkergüssen und zum Gelenkverschleiss kommen.
Das Patellaspitzensyndrom (Jumper‘s Knee) entsteht, wenn die Kniescheibensehne (Patellasehne) durch ungewohnte oder heftige Zugbeanspruchungen gereizt wird.
Häufigkeit
Oft sind männliche Sportler zwischen 20 und 40 Jahren betroffen, die mehrmals in der Woche eine sprungintensive Sportart (zum Beispiel Basketball, Volleyball) trainieren.
Synonyme
Folgende Synonyme werden für das Patellaspitzensyndrom (PSS) verwendet:
Patellartendinopathie
Runner‘s Knee
Läuferknie
Jumper‘s Knee
Springerknie
Sportarten
sprungintensive Sportarten – Volleyball, Basketball, leichtathletische Disziplinen wie Weitsprung oder Hochsprung
Joggen und Marathon laufen
Sportarten mit schnellen Richtungswechseln – Fußball, Handball
Sportarten mit ruckartigen Stop-and-Go-Bewegungen – Tennis, Squash, Badminton
Äussere Faktoren
unpassendes Schuhwerk
falsche Technik beim Sport
zu harter Untergrund, zum Beispiel Asphalt oder Turnhallenboden
zu intensive Trainingseinheiten
ungewohnte Belastung, zum Beispiel bei einer neuen Sportart oder wenn das Training zu übermütig gestartet und das Knie extrem belastet wird
Körperliche Faktoren
mit zunehmendem Alter sinkt die Elastizität der Sehnen
Knie- und Fussfehlstellungen
verkürzte Sehnen oder Muskeln
angeborene Bandschwäche (Bandlaxität)
Anfänglich verspürt man den Schmerz meist nur nach der Belastung.
Im weiteren Verlauf kommt es zu Anlaufschmerzen und zu Schmerzen während des Sports oder auch bei Alltagsbelastungen, wie beim Treppensteigen oder nach langem Sitzen.
Typisch ist der hartnäckige Charakter der Beschwerden. Oft handelt es sich um ein chronisches, über viele Monate bis Jahre anhaltendes Krankheitsbild. Auf beschwerdearme Zeiten folgen immer wieder Phasen, in denen es nach Belastungen zu Schmerzen kommt. Das Patellaspitzensyndrom kann beide Knie betreffen, dies geschieht bei 20 bis 30 Prozent der Patienten.
Das Patellaspitzensyndrom wird meist konservativ behandelt, also ohne eine Operation. Medizinische Eingriffe sind nur dann nötig, wenn ein Patellarsehnenriss vorliegt.
Die folgenden Methoden lindern Schmerzen und können das Voranschreiten des Patellaspitzensyndroms aufhalten.
Physiotherapie
Bandagen
Kühlen
Wärmen
Salben
Medikamente
Schuheinlagen
Injektionen (z. B. Hyaluronsäure oder Eigenbluttherapie)
Aussenbandruptur: Riss des äusseren Seitenbandes am Knie (Ligamentum collaterale fibulare/laterale)
Einteilung
Grad I: Dehnung/Zerrung des Aussenbands
Grad II: unvollständige Zerreißung des Aussenbands
Grad III: vollständige Zerreißung des Aussenbandes
Tritt in der Regel zusammen mit anderen Knieverletzungen auf, insbesondere mit Kreuzbandrupturen.
Alleinige Ruptur des Aussenbandes machen weniger als 2 % aller Knieverletzungen aus.
In der Regel tritt die Verletzung in Kombination mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes auf.
Dumpfer Schmerz
Das Kniegelenk fühlt sich instabil an.
Schwellung am seitlichen Kniegelenk
Flüssigkeitsansammlung unter der Kniescheibe
Schmerzen beim Tasten über dem Seitenband, oder das Seitenband ist gar nicht erst tastbar.
Eingeschränkte Beweglichkeit im Kniegelenk
Schlag oder Anprall gegen die Innenseite des Kniegelenks
Starke Überstreckung des Knies
Die Sportarten mit dem höchsten Risiko sind vermutlich Tennis und Gymnastik.
Röntgen: Standarduntersuchung zum Ausschluss von Knochenverletzungen
MRT: Zur Darstellung des Aussendbandes und weiterer möglicher Verletzungen
Befolgen Sie die PECH-Regel:
P – Pause. Brechen Sie die Aktivität, der Sie gerade nachgehen, ab und schonen Sie das betroffene Knie.
E – Eis. Legen Sie Eis auf das Knie. Dies kühlt den Bereich und begrenzt den Schaden. Achten Sie jedoch darauf, eine Erfrierung des Bereichs zu vermeiden.
C – Kompression (englisch: Compression). Legen Sie einen Druckverband um das Knie an.
H – Hochlagerung. Halten Sie das Knie hoch, wenn möglich.
Medikamente
In der frühen Phase können Medikamente hilfreich sein, die die Entzündung dämpfen und die Schmerzen lindern.
Knieorthese für mehrere Wochen
Das Knie kann mit der Orthese vollständig belastet werden.
Möglichst frühzeitige Aktivität mit dem Knie, sofern die Schmerzen dies zulassen.
Operation
Entweder Naht des Seitenbandes oder Sehnentransplantat
Nach der Operation sollte das Knie für gewisse Zeit nur teilweise belastet werden.
Die Physiotherapie ist auf die Wiederherstellung der Kraft, Beweglichkeit und Balance ausgelegt. Mit den Übungen kann begonnen werden, sobald es die Schmerzen zulassen.
Ein präventives (vorbeugendes) Trainingsprogramm zur Verbesserung der Stabilität und Koordination des Kniegelenks finden Sie hier.
Bei Zerrung des Seitenbandes oder unvollständiger Zerreissung:
Sportübungen nach 4–6 Wochen
Bei vollständiger Zerrreissung des Seitenbandes und Operation:
Ab dem 3. Tag nach Operation kann das Knie teilweise belastet werden.
Bei der grossen Mehrheit der Verletzungen kann eine gute Funktion des Kniegelenks ohne Schmerzen oder Instabilität wiedererlangt werden.
Das Kniegelenk hat zahlreiche Bänder (Ligamente), die das Knie stützen und ihm Stabilität geben. Auf beiden Seiten des Knies befinden sich kräftige Bänder, die das Knie vor Seitenbewegungen schützen. Dabei handelt es sich um die Seitenbänder, die fachsprachlich auch Kollateralligamente genannt werden. Sie verbinden Oberschenkel und Schienbein. Das Band an der Aussenseite des Knies (lateral) verhindert, dass das Schienbein zu sehr nach innen gewinkelt wird. Wenn dieses seitliche Band reisst, spricht man von Aussenbandruptur.
Das Pes anserinus-Syndrom ist eine Reizung des Sehnenansatzes, die sich durch Schmerzen an der Innenseite des Unterschenkels äussert. Beim Pes anserinus handelt es sich um den Sehnenansatz dreier Muskeln (M. semitendinosus, M. gracilis und M. Sartorius). Dieser befindet sich knapp unter dem Kniegelenk am Schienbein. Weil der dreistrahlige Sehnenansatz an einen Gänsefuss erinnert, erhielt er die Bezeichnung „Pes anserinus“ (lat. Fuss der Gans).
Je nach Dauer der Erkrankung unterscheidet man die akute und die chronische-wiederkehrende Verlaufsform.
Zur Verbreitung des Pes-anserinus-Syndroms gibt es in der Literatur keine verbindlichen Angaben.
Das Pes anserinus-Syndrom tritt vermehrt bei Frauen auf. Das hängt mit der weiblichen Anatomie zusammen, häufig aufgrund von Bein-Fehlstellungen (X-Beine). Vor allem ältere Frauen mit leichtem Übergewicht und gegebenenfalls Begleiterkrankungen (zum Beispiel Gonarthrose) sind besonders anfällig.
Des Weiteren tritt das Pes anserinus-Syndrom vor allem auf bei:
Patienten mit einer Knieendoprothese (postoperativ)
aktiven Menschen und Sportlern (vor allem Langstreckenläufern)
muskuläre Dysbalancen (z. B. Verkürzung der ischiocruralen Muskeln)
Diabetes mellitus
rheumatoide Arthritis
längeres Gehen auf instabilem oder schrägem Untergrund
mangelhafte Lauftechnik
Materialmängel (inadäquates Schuhwerk, Laufschuhe ohne Pronationsunterstützung)
Das Pes anserinus-Syndrom bezeichnet einen Schmerzzustand auf der Innenseite des Unterschenkels knapp unterhalb des Kniegelenks. Die Sehne ist gereizt, zusätzlich kann der Schleimbeutel entzündet sein. Der Schmerz verstärkt sich bei Belastung, beispielsweise beim Treppensteigen, in Hockstellung oder nach dem Laufen und Springen. Er lässt im Ruhezustand nach, kehrt jedoch durch erneute Belastung zurück. Die Beschwerden können von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Jahren bestehen.
Das Pes anserinus-Syndrom ist eine Überbelastungserkrankung. Um die betroffene Region auf zukünftige Belastungen vorzubereiten, ist gezieltes und ausgeglichenes Training sinnvoll.
Die Diagnose wird üblicherweise klinisch durch die orthopädische Untersuchung gestellt und kann durch einen Ultraschall des Kniegelenks ergänzt werden. In unklaren Fällen erfolgt eine radiologische (Ausschluss-)Diagnostik mittels eines Röntgenbildes, MRI oder CT.
Das Abklingen der Beschwerden nach lokaler Infiltration eines Lokalanästhetikums erhärtet die Diagnose.
Differenzialdiagnosen
Reizung des Innenbandes
Verletzung des Innenmeniskus
Entzündung des Hoffa`schen Fettkörpers
Plica-Syndrom
körperliche Schonung
lokale Kältetherapie
Physiotherapie, zur Stärkung und Dehnung der beteiligten Muskeln und Sehnen: Mit gezielten Übungen wird die Beinmuskulatur gekräftigt. Ausserdem sind beim Pes anserinus-Syndrom Dehnungsübungen, beispielsweise bei verkürzten Hamstrings (ischiocrurale Muskulatur, Oberschenkelrückseite), von grosser Bedeutung.
Schmerzstillende und antientzündliche Medikamente
Infiltration von Lokalanästhetika (z. B. Lidocain) oder Glucocorticoiden (Achtung: erhöhtes Risiko für Sehnenrissen)
lokale Injektion von Eigenblut (sog. Eigenbluttherapie)
Gewichtsreduktion,
Optimierung des Materials (Einlagen, Schuhwerk, Untergrund)
Stosswellentherapie oder
Bei chronischer, therapieresistenter Bursitis ist ggf. eine Operation notwendig.
Bei konsequenter konservativer Therapie ist die Prognose gut – insbesondere wenn wenig Risikofaktoren bestehen oder diese beseitigt werden können.
Beim Kreuzbandriss handelt es sich um eine typische Sportverletzung. Verletzungen betreffen häufiger das vordere Kreuzband als das hintere. Auch Kreuzband-Teilrisse sind möglich. Grundsätzlich versprechen sowohl konservative als auch operative Behandlungsansätze Erfolg, je nach Art und Schwere der Verletzung.
Dem Namen entsprechend verlaufen die zwei Bänder „gekreuzt“ zueinander im Zentrum des Kniegelenkes und verbinden hierbei den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Das vordere Kreuzband stabilisiert die Verschiebung des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel nach vorne und das hintere Kreuzband entsprechend nach hinten. Zusammen mit den Seitenbändern (Innen und Außenband) verhindert das Kreuzband zusätzlich ein vermehrtes seitlichen Aufklappen.
Ein Kreuzbandriss kann sowohl am vorderen als auch am hinteren Kreuzband auftreten.
Die meisten Verletzungen des vorderen Kreuzbandes treten beim Fussball und beim Skifahren auf, oft auch in Kombination mit Innenband- und Meniskusrissen (die sog. “unhappy triad”). Der Riss des vorderen Kreuzbandes gilt als die häufigste Bandverletzung des Kniegelenks im Sport.
Häufig tritt bei den Patienten hierbei auch eine Kniegelenkkombinationsverletzung auf mit zusätzlichem Riss des Innenmeniskus und des Innenbandes (“unhappy triade”).
Verletzungen des hinteren Kreuzbandes kommen dagegen selten vor. Das hintere Kreuzband reisst bevorzugt bei direktem Sturz auf das Kniegelenk oder im Rahmen von Kombinationsverletzungen.
Die Beschwerden nach einer Kreuzband-Verletzung zeigen sich völlig unterschiedlich. Treten keine Begleitverletzungen auf (z. B. zusätzlicher Seitenband- oder Meniskusriss) kann ein Kreuzbandriss relativ schmerzfrei sein und wird daher oft über lange Zeit nicht erkannt. Zusammen mit den Bändern können jedoch auch kleinere Blutgefässe reissen und es kommt hierdurch zum Einbluten in das Kniegelenk mit entsprechendem Bluterguss (Hämarthros). Wird bei einer Kniegelenkpunktion ein blutiger Erguss abpunktiert, ist dies immer hoch verdächtig auf eine Kreuzband-Verletzung bzw. einen Kreuzbandriss.
Kniegelenks schmerzen projizieren sich häufig auf die Kniekehle. Viele Patienten / Betroffene berichten sowohl in der akuten als auch chronischen Phase einer Kreuzband-Verletzung über Symptome wie ein instabiles Knie („Wackelknie“). Vor allem beim Treppabwärtsgehen wird über ein Unsicherheitsgefühl geklagt. Teilweise wird eine Kreuzbandruptur erst nach Jahren diagnostiziert, dann oft aufgrund über mehrere Jahre entstandener Verschleisserscheinungen, welche sich dann oftmals akut präsentieren (z. B. einklemmender Meniskusriss). Die entstandenen Folgeschäden können dann zumeist nicht mehr bzw. nur bedingt durch eine Operation repariert werden.
Aus der Schilderung des Unfallherganges, der auftretenden Symptome, den Kreuzbandtests und der körperlichen Untersuchung eines Patienten, ggf. in Kombination mit einer Kniegelenkpunktion (blutiger Erguss) lässt sich ein Kreuzbandriss / eine Kreuzbandruptur relativ eindeutig diagnostizieren. Zur Diagnosesicherung und zur Abklärung zusätzlicher Verletzungen dient die MRT des Kniegelenks.
Danach wird abgewägt, welche Behandlung eingesetzt wird und ob eine Operation nötig ist.
Die Behandlungsmöglichkeiten beim Kreuzbandriss sind vielfältig. Nicht jeder Kreuzbandriss muss sofort operativ behandelt werden. Operative und konservative Massnahmen sind möglich:
Konservative Therapie bei Kreuzbandriss
Nicht jeder Kreuzbandriss muss sofort operiert werden. Bei Patienten im höheren Alter, mit eher geringem körperlichen Aktivitätsanspruch, die eine Verletzung am Kreuzband haben, oder im Falle eines stabilen Teilrisses des vorderen Kreuzbandes, ist eine konservative Behandlung, d. h. nicht operative Therapie, sehr wohl möglich.
Punktion
Medikation
Physiotherapie
Kniegelenkprothese
Zur raschen Abschwellung des Kniegelenkes dienen eine Kniegelenkpunktion, die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten und physiotherapeutische Behandlungen.
In der Anfangsphase der ersten acht Wochen ist eine stabilisierende Kniegelenkschiene (die sog. Orthese) zur Sicherung des Gelenkes sehr wichtig, um weiteren Schäden vorzubeugen, bis sich die Stabilität wieder eingestellt hat.
Schnellstmöglich sollte jedoch mit einem intensiven Muskelaufbautraining begonnen werden, um die Kniegelenkinstabilität so gut wie möglich muskulär zu kompensieren. Unterstützt wird das Aufbautraining der Muskulatur am Kniegelenk durch ein spezielles Koordinationstraining.
Der häufigste Verletzungsgrund des Innenbandes sind Sportverletzungen. Wird das Kniegelenk durch ein direktes Trauma in eine vermehrte X-Beinstellung gedrückt, kommt es zu einer Verletzung des Innenbandkomplexes. Je nach Ausmass der auf das Kniegelenk wirkenden Krafteinwirkung kommt es zu einer Überdehnung, Einriss bzw. vollständigen Abriss des Bandes. Einen Innenbandriss sieht man auch häufig bei schweren Rotationsverletzungen in Kombination mit Kreuzbandrissen. Da Anteile des Innenbandes fest mit der Basis des Innenmeniskus verbunden sind, treten gehäuft zusätzlich Meniskus Verletzungen auf.
Der inneren und äussere Seitenbandkomplex stabilisieren das Kniegelenk gegen seitliche Bewegungen. Das Innenband hat eine durchschnittliche Länge von 7–9 cm und ist in seinem Verlauf mit der Basis des Innenmeniskus verbunden. Aufgrund dieser starren Situation neigt es sehr viel eher zu Verletzungen im Vergleich zum Aussenband. Dieses ist ein selbstständiges Band, welches vom Oberschenkel zum Wadenbeinkopf zieht. In der komplexen Anatomie des Kniegelenkes gibt es neben den starren Stabilisatoren auch dynamische (Sehnenansätze der Muskelgruppen).
Meist kann man durch die Krankengeschichte (Anamnese) bereits den Verdacht auf eine Innenbandverletzung äussern. Ein direkter Druckschmerz findet sich häufig am Ursprung des Bandes, an der Innenseite des Oberschenkels. Oft ist eine lokale Schwellung, aber auch ein Kniegelenkerguss (z. B.: bei Kombinationsverletzungen mit einem Kreuzbandriss) zu finden.
Das wichtigste diagnostische Mittel ist die klinische Untersuchung. Hier kann man, immer im direkten Vergleich mit der gesunden Gegenseite, beim Aufklappen des Gelenkes die Stabilität des Innenbandkomplexes direkt beurteilen.
Je nach Ausmass des vermehrten Aufklappens des Bandes kann zwischen einer Überdehnung, einem Teileinriss, oder einem kompletten Abriss des Bandes unterschieden werden (Grad I-III).
Eine MRT Untersuchung kann das Band am besten bildlich darstellen und sollte bei vermehrter klinischer Aufklappbarkeit unbedingt durchgeführt werden.
Die Therapie der Grad I (Überdehnung) und Grad II (Teileinriss) Verletzungen erfolgt überwiegend konservativ. Je nach Ausmass der Schmerzen und des Verletzungsgrades kann eine kurzfristige Stabilisierung mit einer Kniegelenkprothese die akuten Beschwerden lindern. Primär sollten abschwellende Massnahmen getroffen werden und frühzeitig eine Physiotherapie begonnen werden. Dadurch soll schnellstmöglich eine gute Beweglichkeit erlangt werden und ein Abbau der Muskulatur vermieden werden.
Auch Grad III (vollständiger Abriss des Bandes) Verletzungen zeigen bei konservativer Therapie vergleichbare Ergebnisse wie bei operativer Therapie. Hier wird für 6 Wochen eine Kniegelenkprothese getragen, drei der im 2-Wochen-Takt die Beweglichkeit immer weit weiter freigegeben wird.
Lediglich in Ausnahmefällen ist eine Operation notwendig:
hoher funktioneller Anspruch
bei zusätzlichen Begleitverletzungen wie bei mehreren Bänderrissen
in das Gelenk eingeschlagene Bandanteile
Bei rund 40 % aller Bandverletzungen des Kniegelenkes handelt es sich um eine Verletzung des Innenbandes (MCL= Medial colleteral Ligament).
Die Gonarthrose ist eine langsam progrediente, nicht-entzündliche, degenerative Veränderung (Arthrose) des Kniegelenks, die zu einer fortschreitenden Zerstörung des Knorpels und anderer Gelenkstrukturen führt.
Die Gonarthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen im höheren Lebensalter. Die Häufigkeit bei über 60-Jährigen wird zwischen 30 und 60 %, in einigen Studien sogar höher angegeben.
Degenerativer Knorpelabbau
Entzündungen
Gelenkfehlstellungen
Höheres Lebensalter
erhöhtes Körpergewicht
Das Kniegelenk besteht aus drei Gelenkabschnitten, die einzeln oder in Gruppen betroffen sein können. Entsprechend unterscheidet man:
Retropatellararthrose: Arthrose hinter der Kniescheibe
Mediale Gonarthrose: Arthrose auf der Innenseite des Kniegelenkes
Laterale Gonarthrose: Arthrose auf der Aussenseite des Kniegelenkes
Sind alle drei Abschnitte betroffen, spricht man von einer Pangonarthrose
Weitere Formen sind:
Valgus-Gonarthrose: laterale Gonarthrose bei gleichzeitiger X-Bein -Fehlstellung
Varus-Gonarthrose: mediale Gonarthrose bei gleichzeitiger O-Bein -Fehlstellung
Leitsymptom der Gonarthrose sind bei Belastung auftretende Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit im Kniegelenk. Die Beschwerden treten vor allem beim Abwärtsgehen bzw. Absteigen auf Treppen auf und können mit einem Instabilitätsgefühl im Knie einhergehen. Die schmerzfreie Gehstrecke ist abhängig vom Schweregrad der Gonarthrose eingeschränkt. Nach längerer Belastung schwillt das Knie an (Gelenkerguss) und der Patient beginnt zu hinken.
Beurteilung der Beinachsen, Kniekontur, Muskulatur, Gangbild Überwärmung, Schwellungen, Beweglichkeit, Knirschen, Druckschmerz am Gelenkspalt oder der Kniescheibe
Röntgen: Kniegelenk in 2 Ebenen, ggf. ergänzt durch Spezialaufnahmen
Ultraschall: Nachweis eines Kniegelenkergusses
ggf. MRI oder CT
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und der Schwere der Erkrankung. Sie besteht aus mehreren Elementen.
Reduktion des Körpergewichts
Bewegung
Medikamente
Physiotherapie
Wärme- oder Kältebehandlungen
Elektrotherapie
Kniebandagen
orthopädische Schuheinlagen
intraartikuläre Injektion von Glucocorticoiden
Intraartikuläre Injektion von Hyaluronsäure
Eigenbluttherapie
Entzündungen am Kniegelenk
Meniskusschaden
Verletzungen des Knies
Kniegelenk: starke Schmerzen, starke Bewegungseinschränkung, Schwellung, Druckschmerz an der Innen- und Außenseite des Kniegelenkspaltes
Beugung im Kniegelenk: starke Spannungsschmerzen
Zur Diagnosestellung dient zunächst eine klinische Untersuchung. Dabei übt der Orthopäde leichten Druck auf die betroffene Stelle aus (Palpation) und stellt fest, ob eine sichtbare Schwellung vorliegt (Inspektion). Anzeichen einer Hoffaitis sind Schmerzempfindlichkeit bei Druck von vorne unterhalb der Kniescheibe und auf beiden Seiten der Patellarsehne. Um die Diagnose abzusichern, können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden.
Komplikationen
Gelenkerguss
Therapie
Allgemeinmassnahmen: Behandlung der Ursachen, Schonung, Kühlung
Naturheilkundliche Therapie: Osteopathie, Homöopathie, Phytotherapie
Lokalen Infiltration (Lokalanästhetikum, Kortisonpräparat)
Operative Therapie: Teilresektion des Fettkörpers
Als Hoffa-Kastert-Syndrom bezeichnet man eine Vergrösserung des Fettkörpers, der in der Synovialhaut des Kniegelenks liegt (Corpus adiposum infrapatellare). Er reicht vom unteren Rand der Kniescheibe bis zum Schienbeinkopf und befindet sich innerhalb der Kniegelenkkapsel. Dadurch, dass der Fettkörper sich vergrössert, kann er bei plötzlichen Beugebewegungen im Kniegelenk zwischen Femur und Tibia einklemmen.
Der Fettkörper fungiert in seiner Position als mechanisches Polster und als Verschiebe Organ. Es meldet dazu ständig Bewegungsabläufe am Knie zum Gehirn zurück, die dann durch Anweisungen des Gehirns an die Muskulatur korrigiert werden können.
Wir legen auf die effiziente und engmaschige Zusammenarbeit mit unseren operierenden Kollegen grossen Wert. Die ausgezeichnete Kooperation ist ein Garant für eine lückenlose und optimale Patientenversorgung.
Neben den rein medizinischen Massnahmen zeichnet sich unsere Praxis durch ein hervorragend geschultes Team aus, welches dem Grundsatz Menschlichkeit und Kompetenz in jeder Hinsicht gerecht wird.
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